Was ist eigentlich Wildnispädagogik?
Bis Mitte des Jahres 2021 hatte ich von Wildnispädagogik noch nie etwas gehört, geschweige den die Idee gehabt, selbst mal Wildnispädagoge zu werden. Das Jahr 2021 war sehr prägend und wegweisend für mich, denn es ich stand vor einem extremen Wendepunkt. Sollte ich weiter bei der Polizei bleiben, nur der Sicherheit wegen oder sollte ich den Schritt wagen und ins Ungewisse gehen?
Du weißt, wofür ich mich entschieden habe, sonst würdest Du das hier gerade nicht lesen.
In einem sehr extremen Entwicklungsprozess, besann ich mich darauf zurück, wie glücklich ich früher als Kind war, als ich die meisten Tage in der Natur verbrachte. Durch einen Selbstversuch, den ich in dem autobiografischen Ratgeber „Glück(l)ich – Dein Lebensglück liegt in Deiner Hand“ beschrieben habe, fand ich heraus, dass ich unbedingt in die Natur muss. Ich fühlte, dass es für mich das Richtige ist, in der Natur zu arbeiten und möglichst naturnah zu leben.
Das war der Beginn meiner Suche und recht schnell stieß ich auf die Ausbildung oder auch Weiterbildung zum Wildnispädagoge. Meine Wahl fiel auf die Wildnisschule Lupus. Dort sollte meine Ausbildung für Wildnispädagogik stattfinden. Im Prinzip meldete ich mich dafür zuerst an, um mein Survival Wissen zu erweitern. Mittlerweile ist jedoch viel mehr daraus geworden und ich habe Campisfaction ins Leben gerufen. Was Campisfaction bedeutet, kannst Du im ersten Blogbeitrag nachlesen. Solltest Du das bis jetzt noch nicht getan haben, dann mach das unbedingt.
Zunächst schauen wir mal, was Wikipedia über Wildnispädagogik zu berichten hat.
„Wildnispädagogik bemüht sich um die Förderung von Erkenntnissen, Einstellungen und Verhaltensweisen im Umgang mit der „ursprünglichen“ Natur. Es geht ihr darum, den Sinn des schonenden Umgangs mit den Ressourcen der natürliche Umwelt zu verstehen, ihren Erhalt zu gewährleisten und ihre Möglichkeiten sinnvoll zu nutzen. Wildnispädagogik vermittelt dazu neben den erforderlichen Einsichten auch konkrete Techniken und Fertigkeiten, die es ermöglichen, sich in der Natur heimisch zu fühlen. Wildnispädagogik umfasst damit einen wesentlichen Bereich der Umweltbildung, die sich sowohl in ihren Inhalten als auch in den Lehr- und Lernformen von anderen natur- und umweltpädagogischen Strömungen unterscheidet.“
Es geht also nicht um das reine Überlebenstraining in der Natur, sondern viel mehr um Wahrnehmung, auch um Gemeinschaft, um das draußen Sein in der „Wildnis“ und vor allem um einen nachhaltigen Umgang mit der Natur.
Survival ist ein großer Bestandteil von Wildnispädagogik, aber nicht alles. Die Verbundenheit zur Natur, das Sein im Wald gepaart mit Survivalwissen. Das ist für mich Wildnispädagogik und darum wird es im Camp gehen. Das gemeinsame Arbeiten im Team, ob Erwachsene, Kinder oder Jugendliche, steht im Vordergrund. Als Teil der Natur und nicht nur als Besucher. Der Begriff des Bushcrafting passt wesentlich besser zur Wildnispädaogik. Beim Bushcrafting geht es um einen nachhaltigeren Umgang mit der Natur, wie auch bei der Wildnispädagogik. Zum Bushcrafting wird es gesondert nochmal einen eigenen Blogbeitrag geben.
Ob ich irgendwann selbst Kurse für angehende Wildnispädagogen gebe, kann ich noch nicht sagen. Dazu gibt es bereits einige etablierte Wildnisschulen. Melde Dich trotzdem mal sicherheitshalber für den Campisfaction Newsletter an. Mit Deiner Newsletter Anmeldung erhältst Du die neusten Neuigkeiten, was sich im Jahr 2022 so alles tut.
Jetzt geht es im März 2022 erst mal mit der Ausbildung zum Wildnispädagoge los. Bisher ist mein Wissen nur theoretisch, nun ist es an der Zeit, die Praxis sprechen zu lassen. Was passt da besser, als Videos? Mein Gelerntes werde ich auf dem Campisfaction Youtube Kanal begleiten. Ich bin unglaublich gespannt und habe mich noch nie so sehr auf eine Ausbildung gefreut. Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich zu 100% sagen kann, dass die Thematik wie die Faust aufs Auge zu mir passt.
Wie stelle ich mir die Wildnispädadagogik Ausbildung vor bzw. was erwarte ich davon?
Meine Erwartungen sind sehr hoch, denn ich stelle mir vor, dass wir in einer Gemeinschaft aus lauter unterschiedlicher Menschen lernen, wie wir in jeder Situation überleben können. Ich erwarte von der Ausbildung zum Wildnispädagoge aber auch, dass sie mich im alltäglichen Leben unterstützt, dass ich als Vorbild für meine Kinder und andere durchs Leben gehen kann und altes Wissen weitergebe, damit es nicht verloren geht. Worauf ich mich mit am meisten freue ist, dass die praktischen Teile bedeuten, dass es keine äußere Ablenkung gibt. Keine Smartphones, keine Termine und nichts störendes. Nur die Natur, die anderen Teilnehmer und ich. Das ist für mich Wildnispädagogik. Schauen wir mal, ob meine Erwartungen erfüllt werden. Ich lasse es Dich wissen.
Dann steht die nächsten Monate auch noch ein Umzug an. Aktuell lebe ich mit meiner Familie in Nierstein bei Mainz. Mit den ganzen Weinbergen ist da nicht besonders viel zu machen in Sachen Wald, Bushcraft, Survival und Co. Die Eifel, genauer gesagt die Vulkaneifel ist da doch deutlich besser für geeignet und „wilder“.
Bis es soweit ist, baue ich hier eine Wissensdatenbank auf und einen kleinen Survival Shop. Du findest dort eigene Produkte, wie Bekleidung aber auch Produktempfehlungen. Mittlerweile sitze ich schon wieder viel zu lange vor dem Laptop, obwohl ich die Zeit draußen verbringen könnte.
Moritz Bickelhaupt von Campisfaction